Carsten Fock

Projektskizze

Für die Ausstellung "dynamo.eintracht" präsentiere ich zwei Projekte:

1) T-Shirt: Das T-Shirt interessiert mich als Informationsträger und spezifisches Medium innerhalb unserer kultureller Gegebenheiten. Ausgehend von einer Beschäftigung mit der Geschichte dieses Mediums, auch der Popkultur, entwickelte, produzierte ich T-Shirts zu meinen Projekten, wie z.B. "Lives and works in Frankfurt a. Main" und "wohnen im Grünen".
In meiner künstlerischen Auseinandersetzung sind die Verortung und Identität von Menschen (local setting), Begriffe wie Heimat, sowie im Allgemeinen "Die Welt in der wir leben", d.h. gesellschaftliche Referenzen von thematischer Bedeutung.

Das T-Shirt für die Ausstellung "dynamo.eintracht" ist grün eingefärbt, und auf Brusthöhe ist "NOTHING IS OVER" in einem bunten Weiss gedruckt. "NOTHING IS OVER" appelliert an die individuelle Verantwortung von Reflexion über die eigene Geschichte in unterschiedlichen politischen Systemen, ihrer Visionen und Lebensvorstellungen. Zum T-Shirt gibt es einen Text von mir, der diese Thematik aufgreift.

2) In Dresden nutze ich die veränderte Situation eines Dokuments der sozialistischen Kultur der DDR. Das Wandmosaik, "Der Weg der roten Fahne" von 1969 am Kulturpalast, ist seit ungefähr sechs Jahren mit einem grünen Plastikstoff verhangen. Die Geschichte der deutschen Arbeiterklasse, welche dieses aufzeigt, wird dem Betrachter symbolisch und inhaltlich entzogen. Doch beim genaueren Hinsehen, lassen sich einzelne Teile gedanklich rekonstruieren. Dieser Zustand in Schwebe zwischen Verhüllung und Sichtbarkeit, betont die Schwierigkeit der Aufarbeitung von Werken des sozialistischen Realismus, auch hinsichtlich der gelebten Gesellschaftsformation durch den Einzelnen. Dieses Bild des Nachdenkens ist für mich Grundlage zur Realisierung meines zweiten Projektes. Ich werde an diesem "Vorhang" einen Text, auf plastischem Material gedruckt, anbringen.
Der Text erzählt die Geschichte eines Menschen, der im Osten aufgewachsen und später in die Bundesrepublik flüchtete. Eine ganz normale Geschichte. Beabsichtigt ist des weiteren die Einbettung des Textes in Zeitungen, wie in die Sächsische Zeitung, die taz, die Frankfurter Rundschau und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.